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Swissmade "2069" - 1969
2069 - oder wo sich Futorologen und Archäologen gute Nacht sagen
«2069» ist Murers Beitrag zu dem Episodenfilm «Swissmade»; die anderen stammen von Fritz E. Maeder und Yves Yersin.
Das Land ist total durchorganisiert; ein Grosser Bruder kontrolliert und dokumentiert jeden Schritt der Bewohner; wenn ihm dennoch etwas entgehen sollte, wird bestimmt ein aufmerksamer Mitbürger zum Spitzel. Jeder und jede tragen eine Fotokamera auf sich und begrüssen sich, indem sie voneinander Bilder nehmen. An zahllosen Telefonzellen, «Braincorner» genannt, können und müssen die Bürgerinnen periodisch Kontakt mit dem «Braincenter» aufnehmen. Es kann nichts passieren, selbst der Datenzerfall der Lebensmittel ist registriert, ein Warnsystem ist aufgezogen.
Die «gute neue Welt» bekommt Besuch von einem ausserirdischen Wesen, das alles und jedes in Ton und Bild registriert. Statt den Fortschritt des rationalen Gesellschaftsdesign zu dokumentieren, interessiert sich dieser «Alien» (Entwurf HR. Giger) für die wenigen Randständigen, denen es gelungen ist, sich zu entziehen: für ein lesendes Mädchen, für einen uniformierten Gestrigen, der noch immer die Grenzen des Landes bewacht, für zwei prophetische Hippies, die sich in einen Gletscher zurückgezogen haben, für einen lebensfreudigen, unbeugsamen Philosophen mit seinen «Denkhuren», für einen Einsiedler/Robinson auf einer Miniaturinsel usw. Als der Grosse Bruder des Fremden habhaft wird und ihm Kamera und Tonband, Kopf und Herz entfernen lässt, erschüttern Blitz und Donner das Land. Die Randständigen hingegen haben eine Barke erreicht und verschwinden über den See gegen den Horizont, auf dem einer steht der mit aller Kraft die weisse Fahne gegen den Weltuntergangssturm stemmt.
«2069» verteidigt fantastisch und plakativ den Rand gegen das Zentrum, den Traum oder gar den Wahn gegen die Normierung. Viele Motive, die Murer für diesen (zu) kurzen Film erfindet, vor allem auch der Bildschirm, gehören von nun an zum festen Metaphern bestand.
Erstmals arbeitet Murer im 35-mm-Format, aber noch immer weitgehend ohne Arbeitsteilung. Er umgibt sich mit einem Aufnahmeleiter (Giorgio Frapolli), einem Ton- und einem Lichttechniker (Beni Lehmann) und zeichnet" selber für Buch, Regie. Kamera und Schnitt verantwortlich.
Credits/Cast
Buch, Regie, Kamera, Schnitt: Fredi M. Murer
Aufnahmeleiter: Giorgo Frapolli
Ton: Christian Kurz
Foto: Doris Quarella
Future-Design: H. R. Giger
Science-Couture: Silvia Wolfensberger
Labor: Cinegram SA, Zürich/ Genève
Lichtbestimmung: Johannes Anders
Mischung: Bruno Müller / Sonorfilm AG, Bern
Trick: Charly Kresling / Probst film, Bern
Sprache: Hochdeutsch
Dauer: 40 min
Originalversiont: Farbe, 35mm
Verleih: FMM Film Verleih
Cast:
Humanoid: Tina Gwerder
Reservatbewohner
Asther Altorfer, Hannes Bosshard, Carmen Corti, Ivettt Epper, Kurt Eler, Kiky de Groot, Manon Küng, Anna Leskinnen, Ruth Murer, Sabine Murer, Robi Müller, Toni Holz Portmann, Lili Schiess, Hans Stamm, Verena Voiret, Paul Weibel
Integrierte Staatsbürger
Dieter Ackerknecht, Gianni Bacchetta, Elisabeth Besmer, Sylvia Besmer, Alex Böckli, Pino Bühler, Ines Diemer, Doris Ehrler, H.R Giger, Cornelia Grossmann, Thomas Held, Peter Hürzeler, Daniela Indemini, Andreas Kappeler, Regine Kappeler, Regine Kappeler, Su Kappeler, Bruno Klieber, Frieda Kurz, Egon Meichtry, Margrit Röllin, Raymond Scholler
Werkfotos













