Liebe und Zufall - 2014
Eine Frau begegnet ihrer Vergangenheit – und erfindet ihre Zukunft. Die 76-jährige Elise weiss genau, wie die letzten Jahre ihres Lebens verlaufen werden: Mit Paul, mit dem sie seit 50 Jahren glücklich verheiratet ist, will sie bis zu ihrem letzten Atemzug in der gemeinsamen Villa am Zürichberg wohnen, liebevoll umsorgt von Angela, ihrer treue ergebenen Haushälterin. Doch dann wird Angela von einem Theatermann entdeckt und für sein Bühnenstück engagiert. Eines Nachts fährt Paul mit seinem 68-er Maserati einen Mann an. Der Zufall, dass dieser identisch ist mit dem Theatermann, der dem alten Paar die Haushälterin abgeworben hat und gleichzeitig der Vaters jenes jungen Tierarztes ist, von dem Elise meint, er sei die Wiederauferstehung ihrer längst verstorbenen Ersten Liebe, verhilft einer totgeschwiegenen Geschichte ans Tageslicht.
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Vitus - 2006
Vitus ist ein Bub wie von einem anderen Stern: Er hört so gut wie eine Fledermaus, liest schon im Kindergarten den Brockhaus und wenn er nicht gerade abenteuerlichen Börsengeschäften nachgeht, spielt atmberaubend Klavier. Kein Wunder, dass seine Eltern eine ehrgeizige Karriere wittern: Vitus soll Pianist werden. Doch das kleine Genie verbringt seine Zeit lieber in der Schreinerwerkstatt seines eigenwilligen Grossvaters, träumt vom Fliegen und möchte vor allem nur eines sein: normal. Schliesslich nimmt Vitus mit einem dramatischen Sprung ins Freie sein Leben in die eigene Hand. «Vitus» ist ein erfrischender Film übers Jungsein im Alter und das frühe Reifsein in der Kindheit. Bruno Ganz brilliert als Grossvater und Teo Gheoerghi, der den 12jhrigen Vitus spielt, ist im realen Leben längst ein Pianist der grossen Konzertsäle geworden. Rückblickend ist dieser Film ist auch eine Hommage an den Schauspieler Bruno Ganz und den Kameramann Pio Corradi.
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Vollmond - 1998
Alles beginnt nach einer Vollmondnacht. Am Greifensee verschwindet der 10jährige Toni spurlos. Im Verlauf der polizeilichen Ermittlungen stellt sich heraus, dass sein Verschwinden kein Einzelfall ist, dass vielmehr an demselben Morgen elf weitere Kinder, übers ganze Land verteilt, untergetaucht sind, ohne die geringste Spur zu hinterlassen. Das mysteriöse Verschwinden der zwölf Kinder ist ein Schock, nicht nur für die Eltern sondern auch für die Gesellschaft – und das Geheimnisvolle daran eine Provokation. Fredi M. Murer beschreibt in «Vollmond» die Welt der Erwachsenen und ihren Umgang mit der Ungewissheit und kommt zum Schluss, dass ihnen ein ernsthaftes Nachdenken über die Sicht der Kinder nicht schaden könnte.
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Der Grüne Berg - 1990
Dreh- und Angelpunkt dieses Films ist der Wellenberg, ein von Bauern bewohnter und bewirtschafteter hügelförmiger Berg inmitten des Engelbergertal, dem Wasserschloss Nidwaldens. In dieser urwüchsigen Idylle mitten werden Ende der achtziger Jahre von der NAGRA Probebohrungen für ein Endlager für radioaktive Abfälle vorgenommen. Als «filmische Landsgemeinde» konzipiert, lässt Murers Dokumentarfilm Experten, Behörden sowie einheimische Befürworter und Gegner zu Wort kommen. So zelebriert er die respektvolle Begegnung als Form realpolitischer Auseinandersetzungen, schärft das Bewusstsein für eine akute Problematik und hält nicht zuletzt ein Plädoyer für eine langlebige Nachhaltigkeit und Sensibilisierung unser Verantwortung gegenüber künftigen Generationen.
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Sehen mit andern Augen - 1987
Ein Film über fünf blinde Menschen, die mit einem Führhund leben. Ein Auftragsfilm, der Wissenswertes vermittelt. Der Kunst des Regisseurs, der ein behutsam-souveräner Inszenator ist, ist es zu verdanken, dass es weit über die verbale Information hinaus ging, so wichtig diese auch blieb.
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Höhenfeuer - 1985
Unter den Schweizer Bergfilmen ist Fredi Murers «Höhenfeuer» sozusagen das Pièce de résistance: Die Geschichte von der Bauerntochter Belli und ihrem jüngern gehörlosen Bruder, die mit ihren Eltern auf einem Hof über einem jener Bergtäler leben, aus denen es einen in die Höhe drängt, an einen Ort, an dem es weniger eng wirkt. Denn die Enge gehört in dieser Weltgegend offenbar dazu. Ausgerechnet der sprachlose Sohn ist es, der die Familie von Zeit zu Zeit zum Reden bringt, über ihn und seine Eigenheiten und seine besonderen Erfahrungsformen. «Höhenfeuer» hat tiefe Wurzeln, die ihn so zum Blühen bringen, dass das, wovon er erzählt, überall verstanden wird. Einsamkeit kennt keine Geografie, aber sie gründet immer auf engen Verhältnissen. Ausgezeichnet mit dem Goldenen Leoparden von Locarno wurde «Höhenfeuer» inzwischen in zwei verschiedenen Umfragen zweifach zum Besten Schweizer Film aller Zeiten erkoren.
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A new Face of Debbie Harry by HR Giger - 1982
Debbie Harry, die Sängerin der amerikanischen Popgruppe «Blondie» und H.R. Giger haben sich anlässlich der Verleihung seines Oscars für die Ausstattung des Films «Alien» (1980) kennengelernt. Später willigte H.R. Giger ein, für Debbies neustes Album die Hülle zu gestalten und für die Lancierung der Schallplatte einen TV-Werbefilme zu kreieren. Die Verwirklichung dieses Projektes in H.R. Gigers Atelierhaus in Oerlikon hat Fredi Murer mit der Kamera festgehalten. Entstanden ist ein halbstündiger Dokumentarfilm, der in humorvoller Art H.R. Gigers makabre Arbeit im Werbefilm-Studio schildert und uns an der Verwandlung von Debbie Harry in ein lebendiges Giger-Kunstwerk teilnehmen lässt.
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Grauzone - 1979
Wort zum geflügelten machte - fortan wähnte man überall Grauzonen. Alfred heisst die Hauptfigur des Films. Er ist von Beruf Abhörspezialist. Auch sein Schöpfer heisst Alfred, belauscht die Wirklichkeit, aber nicht nur auf Töne, er tastet sie auf Bilder ab. Alfred und Julia leben in einem schönen und reichen Land. Aus grosser Höhe sieht es zwar aus wie ein Stück Filz, aber aus der Nähe wie ein gepflegter Park. Die Spazierwege sind mit Sitzbänken gesäumt und die Hauptstrassen mit Bankensitzen. Alfred und Julia sind seit 8 Jahren kinderlos verheiratet und wohnen im 16. Stock eines Neubaus. Am Freitag, 12. August 1977, bricht in ihrem Land eine mysteriöse Epidemie aus. Die Medien, inklusive Piratenradios, sorgen für eine schnelle Verbreitung. Die Verantwortlichen verhängen Informationssperren, die Betroffenen brechen ihre Schweigepflicht. Am Sonntagabend ist von offizieller Seite zu erfahren, dass alles nur eine Art Übung für den Ernstfall gewesen sei.
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Wir Bergler in den Bergen sind eigentlich nicht schuld, dass wir da sind - 1974
Das frühe ethnografische Monument ist ein Film in drei Sätzen, die die unterschiedlichen, nebeneinander existierenden Entwicklungsstadien des Bergkantons Uri dokumentieren in einer Art, die im Kino der Schweiz und anderswo prägend sein sollte. In Göschenen sind Kraftwerk und Autobahn gebaut worden und haben Bergbauern zu Angestellten und Arbeitern gemacht. Im Schächental pflegt man die traditionelle Familien-Alpwirtschaft. Das Dorf Bristen im Maderanertal befindet sich mitten im Umbruch. Fredi M. Murer porträtiert einzelne Menschen und Familien, indem er sie in ihrem Alltag betrachtet und ihnen das Wort gibt, um über Arbeit und Fortschritt zu reden. Zuhören und Hinschauen wurden zu einer Haltung, die den Schweizer Dokumentarfilm geprägt und stark gemacht hat.
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Christopher & Alexander - 1973
Ein Bankier, wohnhaft an der «Zürcher Goldküste», beauftragte Murer, ein filmisches Portrait über seine beiden Söhne im Vorschulalter zu realisieren. Mit laufender Kamera begleitet er diese über einen Zeitraum von über einem Jahr. Entstanden ist vordergründig eine auftragsgerechte Reportage, bei genauem Hinschauen erweist sich «Christopher & Alexander» als kritische und scharfsinnige Milieustudie.
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Passagen, HR Giger - 1972
H.R. Giger wurde weltberühmt als Gestalter der Figuren des Spielfilms ALIEN von Ridley Scott. In dieser lange Jahre davor entstandenen Dokumentation über H.R. Gigers Werk steht der schöpferische Prozess des Künstlers und das Wechselspiel zwischen bewussten und unbewussten Einflüssen im Mittelpunkt. In Statements von Experten und Zeitgenossen wird die Frage nach der Stellung des Künstlers und seiner gesellschaftlichen Verantwortung behandelt.
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Sad-is-Fiction - 1969
Ironisch zitiert, das «metaphysische Porträt» des Zürcher Malers und Poeten Alex Sadkowsky zu Beginn den programmatischen Slogan eines Schweizer Schriftstellers in den Auseinandersetzungen des «Revolutionsjahrs» 1968: «Der moderne Mensch steht weder links noch rechts, er geht.» Und er geht, der befreundete Künstler, unaufhaltsam, durch den ganzen Film.
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2069 – oder wo sich Futurologen und Archäologen gute Nacht sagen - 1969
Das Land ist total durchorganisiert; ein Grosser Bruder kontrolliert und dokumentiert jeden Schritt der Bewohner; wenn ihm dennoch etwas entgehen sollte, wird bestimmt ein aufmerksamer Mitbürger zum Spitzel. Jeder und jede tragen eine Fotokamera auf sich und begrüssen sich, indem sie voneinander Bilder nehmen. An zahllosen Telefonzellen, «Braincorner» genannt, können und müssen die Bürgerinnen periodisch Kontakt mit dem «Braincenter» aufnehmen. Es kann nichts passieren, selbst der Datenzerfall der Lebensmittel ist registriert, ein Warnsystem ist aufgezogen.
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Vision of a Blind Man - 1968
Am 21. Juni 1968, um 4 Uhr 30, lässt sich der Filmemacher von zwei Freunden abholen, stülpt sich eine lichtundurchlässige Schweisserbrille über die Augen, montiert eine 16mm-Arriflex auf die rechte Schulter auf Augenhöhe. An diesem längsten Tag des Jahres lässt sich Murer an 21 ihm unbekannte Drehorte chauffieren, wo er «nach dem Gehör» filmt und laut vor sich hin denkt. Irgendwie muss es auch einen Energiesatz der Sinnesenergien geben, nimmt er an; Blinde werden besser hören als Sehende.
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Bernhard Luginbühl - 1966
Dieser Portraitfilm wurde ohne Drehbuch gemacht. Fredi Murer lebte 7 Tage mit der Familie Luginbühl zusammen. Der Film ist eine Aufzeichnung dieser Tage, ein Künstler- und Familienbild. Als «Cinema-Direct» hat er ein Portrait von Bernhard Luginbühl und seiner Familie gedreht, einen aussergewöhnlichen Kunst- und Künstlerfilm über den bekannten Berner Eisenplastiker, der aus einer herrlich witzigen Bestandsaufnahme alltäglicher Verrichtungen im Künstlerhaushalt doch die ganze Bedeutung des plastischen Werkes von Luginbühl transparent werden lässt.
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Chicorée - 1966
CHICOREE ist das erste von drei Künstlerporträts, die Fredi M. Murer von 1966–69 drehte. Protagonist ist der Zürcher Poet Urban Gwerder. Assoziativ montiert, realpolitische und religiöse Motive parodierend und in Anlehnung an den Surrealismus zeigt Chicorée in Schwarz/Weiss Alltagsszenen aus Gwerders Familienleben, während die Ausflüge in seine Traumexistenzen farbig sind. Gwerder erweist Slavador Dalí, John Lenon, Frank Zappa und andern Seelenverwandten die Ehre. Rückwärts durch den Ostermarsch laufend und eine Tafel mit dem Text «Wollt ihr den totalen Urban?» mit sich tragend, mokiert er sich über die herkömmlichen Formen des gesellschaftlichen Protests. Seinen Höhepunkt findet CHICOREE in einer «Action Painting»-Szene, an deren Ende Gwerder durch die Leinwand springt und im «dickflüssigen Gold» landet.
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Pazifik - oder die Zufriedenen - 1965
In der klassizistischen Villa «Pazifik» und ihrem verwunschenen Garten, einem Idyll, dessen Tage in der herrschenden Baukonjunktur gezählt sind, lebt, liebt, isst und trinkt eine Gemeinschaft von jungen Männern. Einer von ihnen ist der Filmemacher selbst, der die Träume und Sehnsüchte der anderen WG-Genossen kennt, und die eigenen auslebt. Vom Gartentisch, an dem die Freunde sitzen und auf dem sich die Gläser und Flaschen drängen, von dieser Insel inmitten der Grosstadt aus, schwärmt der Film aus in die einzelnen Geschichten und Fantasmagorien.
Ein wild wucherndes Biotop wird beschrieben, äusserlich und innerlich. Das schöpferische Klima, die lustvoll gelebte Anarchie schlägt auf die Form über, bestimmt sie gar.
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Centre Le Corbusier - 1967
Eigentlich war geplant zusammen mit Le Corbusier ein Film über die Entstehung seines ersten Bauwerks in Zürich zu realisieren. Da er kurz vor Drehbeginn starb, wurde daraus «Das letzte Bauwerk von Le Corbusier». Über zwei Jahre hinweg haben Fredi Murer und Jürg Gasser die Bauarbeiten mit der Kamera verfolgt. Doch es ist mehr als nur eine Dokumentation über die Entstehung eines Bauwerks daraus geworden, nämlich ein Film, der etwas von der künstlerischen Haltung und Eigenart Le Corbusiers in Bild und Ton umsetzt.
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Sylvan - 1964
In SYLVAN handelt von einem sterbenden Vater und seine drei Söhne, die alle das Erbe für sich allein wollen; was dem Alten unverhofft zu neuer Vitalität verhilft.
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MARCEL - 1962
Ein elfjähriger Bub gelangt mit seinem Segelflugzeug aus der Stadt an die Peripherie und in eine ihm unbekannte Umgebung. Dort entdeckt er spielerisch sein eigenes Spiel.
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